Frequently Asked Questions

Ist mein Vorhaben GFA tauglich?

Prinzipiell sind sehr viele Vorhaben (politischen Entscheidungen, Programme oder Projekte) für die Durchführung einer GFA geeignet. Wichtig ist, dass Ihr Vorhaben bereits in den Grundzügen geplant bzw. formuliert ist. Nur so können die konkreten Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung identifiziert werden. Diese Checkliste hilft Ihnen bei der Beurteilung, ob Sie eine GFA in Betracht ziehen sollten.

Welchen Nutzen hat die GFA für mein Vorhaben?

  • GFA lenkt die Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger/innen auf potenzielle Auswirkungen ihres Handelns auf die Gesundheit der Bevölkerung.
  • GFA macht gesundheitsspezifische Folgen abschätzbar und steuerbar.
  • GFA fördert das Bewusstsein für gesundheitsrelevante Überlegungen in anderen Sektoren.
  • GFA bietet eine Grundlage für transparente und evidenzbasierte politische Entscheidungsfindungen.

Wieviel Zeit braucht eine GFA?

Es gibt drei Formen der GFA, die unterschiedlich weit in die Tiefe gehen und somit auch unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen:

  • Schreibtisch-GFA (Einige Tage bis Wochen)
  • kompakte GFA (Einige Wochen bis Monate)
  • umfassende GFA (Mehrere Wochen bis einige Monate)

Wer führt meine GFA durch?

Neben der GFA-Support-Unit an der GÖG gibt es in Österreich auch Expertise zur GFA an Universitäten, Fachhochschulen und Institutionen mit Public-Health-Schwerpunkten. Eine Liste der durchführenden Institutionen finden Sie hier.

Wer gibt eine GFA in Auftrag?

Eine GFA kann von EntscheidungsträgerInnen und Projektverantwortlichen in unterschiedlichen Bereichen beauftragt werden:

  • Bundesministerien
  • Landesverwaltungen
  • Städte, Gemeinden
  • nationale und regionale Institutionen
  • Interessensvertretungen
  • Unternehmen
  • u. a.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Die Kosten hängen im Wesentlichen vom Umfang der GFA ab. Eine Schreibtisch-GFA ist aufgrund des geringeren Umfangs günstiger als eine kompakte oder eine umfassende GFA. Die Kosten für einer GFA ergeben sich im Weiteren durch den Stundensatz der durchführenden Institution. Daher kann hier keine einheitliche Antwort gegeben werden. Eine diesbezügliche Anfrage kann aber an die jeweilige Institution gestellt werden. Eine Liste der durchführenden Institutionen finden Sie hier.

Wie sehen die Schritte zu einer GFA aus?

Ihre Schritte zur GFA:

  1. Kontakt zur GFA-Support-Unit (gfa@goeg.at) aufnehmen
  2. Erstgespräch zum Vorhaben führen
  3. GFA durchführen lassen (Sichtung, Planung, Bewertung, Berichtslegung und Empfehlungen, Monitoring und Evaluation)

Vorab hilft Ihnen diese Checkliste dabei herauszufinden, ob eine GFA für Ihr Vorhaben durchgeführt werden sollte.

Ist die GFA ein verpflichtendes Instrument?

Nein, die GFA erfolgt in Österreich auf freiwilliger Basis.

Was sind die Unterschiede zwischen GFA und UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung)?

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist ein Instrument, das in Österreich bei bestimmten Vorhaben (insbesondere größeren Infrastruktur- und Verkehrsprojekte) angewandt werden muss, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu prüfen. In der UVP sind unterschiedliche Schutzgüter definiert, darunter auch das Schutzgut Mensch. Dabei werden in der Regel aber Aspekte wie mögliche Schadstoffbelastungen und deren Auswirkung auf den menschlichen Körper behandelt (bio-medizinischer Fokus). Die UVP ist durch europäische und österreichische Gesetze geregelt.

Die GFA erfasst die umfassenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und bezieht dabei auch Betroffene mit ein. Gesundheit wird hierbei breiter gefasst als bei der UVP. Die Durchführung von GFA ist in Österreich freiwillig.

Was sind die Unterschiede zwischen GFA und WFA (Wirkungsorientierte Folgenabschätzung)?

Die Wirkungsorientierte Folgenabschätzung ist ein Instrument, das von österreichischen Bundesministerien für bestimmte Umsetzungsvorhaben (z.B. Gesetze) angewandt werden muss. Bei der WFA wird überlegt, welche Auswirkungen ein Vorhaben in unterschiedlichen Dimensionen auf die Bevölkerung haben kann. Gesundheit wird hier nicht explizit als Dimension genannt, ist aber sehr oberflächlich enthalten (z.B. Schutz von Arbeitnehmer/innen, Gesundheit von Kindern). Wann die WFA zur Anwendung kommt ist durch ein eigenes Gesetz geregelt.

Die GFA erfasst die umfassenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und bezieht dabei auch Betroffene mit ein. Gesundheit wird hierbei breiter gefasst als bei der UVP. Die Durchführung von Gesundheitsfolgenabschätzung ist in Österreich freiwillig.

Was sind die Unterschiede zwischen GFA und HTA (Health Technology Assessment)?

Health Technology Assessment (HTA) betrachtet gesundheitsrelevante Verfahren, Leistungen, Technologien und Prozeduren und bewertet die Auswirkungen auf die Gesundheit bzw. die Krankenversorgung von Menschen.

GFA bewertet die Auswirkungen von politischen Entscheidungen, Programmen oder Projekten auf die Gesundheit der Bevölkerung. Außerdem unterscheiden sich HTA und GFA in den jeweils angewandten Methoden.

 

Weitere Fragen richten Sie bitte an: gfa@goeg.at